Black Light Pleasures Drei Schlüssel zur Magie der Lust von Frank Lerch
Auszug aus dem Kapitel: Pleasures of Hadashra
Elf Grade strukturieren den spirituellen Fortschritt innerhalb des O.T.O und der A.A. (xxx hier müssten die zu einem Dreieck geformten drei Punkte hinter die Buchstaben) Die Eins hinter der Zehn genießt heißes Interesse nicht nur bei den schwulen Magiern, auch dezidierte Hetero-Zauberer kokettieren mit dem aufragenden Phallus und der Perle von Licht, dem gegossenem Feuer an der Spitze des Schafts. Also, in den Arsch oder in den roten Mond, Frau oder Mann? Grant hat eine Antwort, aber wozu? Einer wahren Elf ist keine Möglichkeit zu spröde. Wenn die Phantasie erschöpft ist, ist es die Lust noch lange nicht. Diese Unterscheidung zu ziehen zwischen Mann und Mensis ist maßlos und geizig. Wie sich dir nun das Geheimnis des elften Grades der Ordenstempler offenbart, dürfte ganz entschieden auch davon mitbestimmt sein, wie bunt die Palette deiner sexuellen Erfahrungen ist. Es ist schwierig den richtigen Farbton zu treffen, wenn nur Schwarz und Weiß zur Verfügung stehen.
Deshalb: Invoke often!
III
Elf klingt verdächtig nach Elfe. Sie weist direkt ins Zauberreich, wo der Lauf der Dinge zwar unter anderen Vorzeichen sich abspielt, dennoch dem menschlichen Leben verwandt bleibt. Zeigt nicht alle Zauberei, dass die Dinge auch durchaus anders laufen können, wenn man es ihnen gestattet? Und dass sie uns durchaus überrumpeln können, wenn wir uneins mit unserem Willen sind? Daher bleibt die kritische, d.h. unterscheidende Vernunft so bedeutsam, wenn es darum geht eine Linie zu ziehen zwischen der Macht des Chaos und der Organisation täglicher Verrichtungen. Die Elf liegt hinter der Zehn, also außerhalb des Systems erster Ebene, gleichzeitig aber führt sie das begonnene System fort, eben, wie schon geäußert, unter anderem Vorzeichen. Dieses Vorzeichen ist aber kein Fremdes mehr, es ist uns vertraut geworden durch unsere Reise durch alle Ziffern bis zur Zehn.
In der Eins hinter der Zehn begegnen wir uns wieder, verwandelt von unseren Erfahrungen und gestärkt in unserer ursprünglichen Essenz. Es ist, als hätten wir den Kreis vollendet und im Zentrum des Kreises erhebt sich nun diese gewaltige Energie, die vom Kreis getragen wird. Dies ist der genaue Fall im Chakrapuja, im Tantrischen Feuerkreis. Und hier entscheidet sich, ob das System kollabiert und vom Kegel absorbiert wird oder ob es geeignet ist der Energie als Vehikel zu dienen, als gedeihender Tempel der Macht des Pan.
IV
Elf ist die Zahl der Magier, die auch außerhalb eines spirituellen oder magischen Kontextes sich ihrer Eigentlichkeit und der Natur ihres Weges bewusst sind. Es sind jene Menschen, die dem Kreis der Producer zuzuordnen sind, welcher die spirituellen, magischen und mystischen Speisen ins Menü aufnimmt und willigen Consumern anbietet. Schon mancher Gourmet fand über ein exzellent zubereitetes Gericht seine Freude am Kochen und kreierte eigene, seiner Vorliebe entsprechende Mahlzeiten, die nicht nur die Spannbreite der Gaumengenüsse erweiterte, sondern auch das Angebot bereicherte zur Freude der Consumer. Dies ist keine Metapher für das Bild vom Herren, der herrscht, und vom Sklaven, der dient. Es beschreibt einfach nur verschiedene koexistenzielle Dienstleistungen, die das Wohl aller Beteiligten bewirken. Denn es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Elf nicht eine Höhere Zahl ist (sie ist lediglich ein Glied in einer Kette fortlaufender Ziffern), sondern einer anderen Ebene des Umgangs mit den Zahlen 0-9 angehort.
Das ist keine kabbalistische These, eher entspringt sie dem pythargoräischen Fundus an nüchterner Beobachtung, die wesentlich ist im formalen Diskurs um Zahlenwelten. Das wirklich Magische an der Elf ist ihr möglicher Einfluss auf das System der zehn ersten Ziffern, ein Einfluss, der nur auf linke Weise ausgeübt werden kann. Das setzt aber loyale Freundschaft voraus. Nichts wird gewonnen auf Kosten des Anderen, letzten Endes bleibt ein solcher Verrat nur ein Verrat an sich selbst. Und der kann nicht kaschiert werden.
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