Die virtuelle Mechanik der Zauberei Die Aktualisierung unsichtbarer Formen in der okkulten Arbeit von Stephen Mace
Aus der Einleitung: Was Sie auf dem Buchumschlag sehen, ist ein "Feynman-Diagramm", ein be-stimmtes Schema, erfunden von dem Physiker Richard Feynman, welches die In-teraktionen subatomarer Teilchen erklären soll. Das Diagramm auf dem Umschlag zeigt eine der einfachsten möglichen Interaktionen, die gegenseitige Abstoßung zweier Elektronen (e-), wobei ein "virtuelles" Photon (g ) die Triebkraft zwischen beiden überträgt. In diesem Essay wird die These vertreten, dass auf der Ebene menschlicher Interaktionen ein analoger Transfer stattfindet, welcher die Basis für das Funktionieren von Omen und erfolgreiche Beschwörungen ist.
Am 15. Februar 1988 brachte ich die ersten fünf Exemplare der ersten Ausgabe von Sorcery as Virtual Mechanics (der amerikanische Titel dieses Buches; Anm. d. Ü.) zu Book World in New Haven. Auf dem Umschlag befand sich ebenfalls ein Feynman-Diagramm. Der Pförtner, George, empfing mich, gab mir 15 Dollar, ich legte die fünf Ausgaben in das Regal zum Verkauf und veröffentlichte so dieses Buch.
Ebenfalls am 15.Februar 1988 starb Richard Feynman. Ich schwöre, ich wußte nicht einmal, dass er Krebs hatte, bis ich zwei Tage später seine Todesanzeige las.
Eine solch bizarre Koinzidenz ereignete sich zu der Veröffentlichung eines Bu-ches, das versucht, die Dynamik hinter bizarren Koinzidenzen zu erklären. Zumin-dest legt ein solches Omen nahe, sich mit dem Mechanismus, den das Buch be-schreibt, etwas näher zu beschäftigen - ob nicht Omen und ähnliches tatsächlich in dieser Weise funktionieren.
Und das tat ich auch, indem ich diese Vorstellung unter dem Deckmäntelchen psychischer Anspannung, welche sich in Form physischer Ereignisse entlädt, in meine Arbeit integrierte. Aber ich hatte seitdem niemals wieder eine Analogie ge-zogen zu dem Verhalten von Quanten und es machte mir nichts aus, als die erste Auflage vergriffen war. Obwohl ich an dem ursprünglichen Kern der Idee immer noch festhielt, war ich zu der Überzeugung gekommen, dass viele Teile des Buches das Thema in einer ziemlich seltsamen, schlecht strukturierten, verworrenen oder schlicht falschen Weise behandelten. Und doch hatte sich dieses Omen ereignet, wodurch es eine gewisse Autorität bekam ...
So geschah es, dass, als Douglas Grant von Dagon Productions eine Neuauflage plante, ich eine Überarbeitung vorschlug, welche er akzeptierte. Dies ist das Er-gebnis. Es behandelt das gleiche Thema, 11 Jahre später. Die Grundidee ist diesel-be geblieben.
Mein Dank geht an Peter J. Carroll, Prophet der Anontologie, ohne dessen Bei-trag zur magickschen Linguistik dieser Text nicht in seiner vorliegenden Form ge-schrieben worden wäre.
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